Das Leben mit Tieren bringt erwiesenermaßen viel Positives mit sich:
Das Streicheln eines Tieres beruhigt uns.
Das Schnurren einer Katze hilft dabei sowohl einen erhöhten Puls als auch erhöhten Blutdruck zu senken.
Es ist eine Tatsache, dass Menschen, die eine Katze besitzen, seltener unter Ängsten & Stress leiden.
Tiere, besonders Katzen, geben einem Raum, einer Wohnung eine ruhige, wohlige Energie.
Menschen, die einen Hund haben, bewegen sich mehr & haben auch mehr Sozialkontakte als Menschen, die keinen Hund haben.
Wie du siehst:
Wer sich auf ein Leben in tierischer Gesellschaft einlässt, der hat viele Vorteile! Doch neben all dem Licht gibt es natürlich auch Schatten. Der wahrscheinlichste ist, dass wir uns nach mehr oder weniger langer Zeit von unserem Gefährten trennen müssen. Genau das ist meinem Mann & mir vor kurzem unerwartet passiert: Unsere Mieze hat uns leider verlassen. Einmal mehr lernte ich, wie wichtig & schmerzhaft sowas ist.
Wie genau dieses Verabschieden aussieht, & wann genau es sein soll,
das ist sehr unterschiedlich. Doch eins gilt für alle:
Aktives Verabschieden hilft dabei innerlich Loszulassen.
Es hilft bei der Trauerarbeit, die sich unweigerlich an einen Verlust anschließt.
Jeder trauert anders. Trauer ist, wie Liebe auch, höchst individuell.
Deshalb gibt es auch keinen richtigen oder falschen Weg diesem starken Gefühl zu begegnen. Wozu ich dich an dieser Stelle jedoch einladen möchte ist, dass du dir bereits an den guten, lebendigen Tagen deine Gedanken zur Trauer machst:
Wer könnte dich unterstützen, wenn du trauerst?
Was könnte dir helfen, mit deiner Trauer umzugehen?
& diese Gedanken dann mit einer dir nahestehenden Person zu teilen.
Wie könnte das gehen?
Schon als mein Mann & ich uns vor zehn Jahren dazu entschlossen Katzen bei uns aufzunehmen, sprachen wir darüber, wie es sein könnte, wenn sie uns verlassen (müssen). Denn ich habe auch schon Freigänger Katzen gehabt, die einfach nicht mehr nach Hause kamen...
Haben wir ein ähnliches Verständnis davon, wann so ein Moment kommen kann?
Haben wir in der Vergangenheit schon einmal etwas Ähnliches erlebt?
Wenn ja, wie sind wir damit umgegangen?
Was möchten wir in jedem Fall, was auf gar keinen Fall noch einmal erleben? Usw.
Gespräche wie diese halfen uns dabei zu erkennen, dass es jetzt Zeit wurde unsere kleine Mieze einschlafen zu lassen. Sie gaben uns ein Verständnis für den jeweils anderen, wie er seine Trauer zeigt. Bei mir flossen zum Beispiel tagelang die Tränen, wenn ich an die Kleine dachte. Ich vermisste sie so sehr & mir fehlte ihre Anwesenheit. Mein Mann reagierte äußerlich gefasster. Gemeinsam teilten wir unsere liebsten Erinnerungen, sprachen von den lustigsten Momenten, sahen uns die ganzen Fotos & Videos an & nahmen so Abschied von unserem geliebten Haustier.
Doch wir haben ja noch einen Kater. Der ist jetzt quasi Witwer & wir staunen, wie er uns seinen Verlust mitteilt. Er Miaut sehr laut, stromert durch das Haus & den Garten, braucht mehr Aufmerksamkeit von uns - die er selbstverständlich auch bekommt.
Wir trauern alle.
Jeder auf seine Art & Weise.
Was hilft uns bei unserer Trauerarbeit?
Arbeit? Ja, Arbeit.
Der Verlust eines geliebten Haustieres ist, ähnlich wie der Verlust eines nahestehenden Menschen, eine tiefgreifende Veränderung in unserem Leben. Wir bemerken an jedem einzelnen Tag, dass da etwas anders ist. Trauerarbeit ist der Lernprozess mit dem Schmerz & dem Verlust umzugehen. Unser Leben an diese neuen Umstände anzupassen, das ist die herausfordernde Arbeit die vor uns liegt.
Doch was genau hilft uns dabei?
Neben dem oben genannten proaktiven Gespräch, bevor es überhaupt so weit ist, hilft uns beispielsweise auch
Uns aktiv zu Verabschieden. Mit unseren Sinnen begreifen, was da passiert ist.
Unserem Gefühl nachzuspüren & es bewusst erleben. Trauer zuzulassen.
Mit einer nahestehenden Person darüber reden, was uns bewegt.
Dem Verstorbenen einen Brief schreiben. Diesen dann aufzuheben oder ggf. mit in den Sarg/die Urne zu geben.
Verbindende Routinen oder Orte bewusst & im Gedenken auszuführen/zu besuchen.
Plus all dem, was du in einem proaktiven Gespräch für dich herausgefunden hast. Du kannst leichter auf das Zugreifen, was dir in einem früheren Moment schon einmal geholfen hat deine Trauer zu bewältigen.
Weil es mir wirklich wichtig ist, & dieses Thema immer noch für viele ein Tabu darstellt über das nicht geredet wird, möchte ich dir noch einmal sagen:
Trauer ist etwas sehr persönliches.
& jeder, wirklich jeder trauert auf seine eigene Weise.
Was ich oben anbiete sind bewährte Möglichkeiten, wie man seiner Trauer begegnen kann. Den Schmerz, den der Verlust einem bereitet, dem nimmt nichts davon die Wucht. Nur die eigene Trauerarbeit kann ihn mit der Zeit erträglicher machen & uns lehren, mit ihm umzugehen.
Bitte sieh´ es mir an dieser Stelle nach, dass ich hier meine professionelle Hilfe denen anbiete, die vielleicht niemanden haben, mit dem sie über ihre Trauer reden können. Doch als Systemischer Coach verstehe ich nur zu gut, was Verlust & Veränderungen mit einem anstellen kann. Jedem, der jemanden zum Reden braucht & vermeintlich niemanden hat, biete ich sehr gerne an mit mir Kontakt aufzunehmen. Gemeinsam schauen wir, was dir bei deiner Trauerarbeit helfen kann.
Keiner muss alleine sein.
Heute mal mit traurigen Grüßen
Deine
Christine Schäfer
vom
KOMMUNIKATIONSbuffet
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