top of page

Warum sollte ich loben?

Wer kennt es, das schwäbische Loben

Net bruddld isch au globd

oder

Nix gschwäddzd, isch gnuag globd


Auf Hochdeutsch:


Nicht geschimpft/kommentiert ist genug gelobt.

Es soll tatsächlich auch noch Chefs geben, die nach dieser Haltung ihrem Betrieb leiten & sich dann wundern, wenn ihre besten & engagiertesten Mitarbeiter (innerlich) kündigen. Was ich auch in meinen Coachings von meinen privaten Klienten erfahre, ist die Enttäuschung darüber, dass es an Lob, Anerkennung & Wertschätzung in ihren Beziehungen mangelt. Es ist erlebter Alltag das der Partner/die Partnerin

  • es als selbstverständlich annimmt, dass die Wäsche gemacht im Kleiderschrank wartet, dass der Kühlschrank immer voll ist usw.

  • dass man abends, nach einem anstrengenden Tag, auch noch liebevoll & aufmerksam genug ist, den Problemen des anderen zu lauschen

  • das die Erwartung da ist, dass jede Bitte immer erfüllt wird - sofort

  • ... (ergänze beliebig).

Es könnte so einfach sein

Unseren sozialen Zusammenhalt, unsere Motivation etwas zu (wieder) zu tun hat viel mit neurobiologischen Prozessen in unserem Gehirn zu tun. Wichtige Neurotransmitter (Botenstoffe), sie unsere Beziehungen stärken, sind hier unter anderem Oxytocin (Zuwendung & soziale Nähe), Testosteron (Status & Macht) & allen voran Dopamin (unser Glückshormon).


Für die, die es genauer wissen wollen:

der Neurotransmitter Dopamin sorgt (mit anderen Neurotransmittern wie z.B. Serotonin) im Belohnungssystem des Nucleus accumbens (Glückszentrum in unserem Gehirn) für glückliche & euphorisierte Gefühle. Erreichen wir ein Ziel oder erleben wir, dass unsere Handlungen/Aktionen sozial willkommen & anerkannt sind, schüttet unser Körper vermehrt Dopamin aus. Das wirkt Antriebssteigernd & somit positiv auf unsere Motivation, genau diese Handlungen/Aktionen zu wiederholen.


Was mache ich jetzt mit dem Wissen?

Das einfachste, was jeder von uns tun kann, ist gewünschtes Verhalten in unserem Umfeld unmittelbar zu belohnen & damit zu verstärken. Das simpelste Anwendungsbeispiel ist hier sicherlich die Situation, wenn jemand Niesen muss. Bekommen wir das mit, wünscht man üblicherweise direkt im Anschluss Gesundheit. Der, dem wir Gesundheit wünschen, wird sich sicherlich umgehend für unseren guten Wunsch bedanken.


Dies ist ein einfaches Bespiel für Aktion = Reaktion

Ich + Du = WIR
ein WIR ist mehr als die Summe seiner Bestandteile

Was passiert in diesem Moment?

Ich muss Niesen. Jemand wünscht mir Gesundheit. Ich bedanke mich.

  • Wir erleben soziale Interaktion.

  • Wir erleben, dass wir wahrgenommen werden.

  • & erleben die positive Reaktion unseres Umfeldes (auf den guten Wunsch & den Dank, den wir dafür erhalten).

& dieses Erleben freut auch unsere Neurotransmitter:

Unsere Oxytocin- & Dopaminspiegel steigen & wir fühlen uns gleich besser.



Was zur Folge hat:

Obwohl es eigentlich nicht mehr als chic gilt, jemandem Gesundheit zu wünschen, machen es doch noch soooo viele :) Ich glaube, weil es uns etwas gibt & etwas mit uns macht: Wir fühlen uns als Teil einer sozialen Gemeinschaft & sind motiviert, dieses Zusammengehörigkeitsgefühl wieder & wieder zu erleben & es zu verstärken, wenn wir können.


& was hat das jetzt mit guter Führung oder einer glücklichen Beziehung zu tun?

Viel! Denn was so unschuldig, klein & harmlos wirkt, ist die stärkste soziale Kraft, die wir in uns haben:


Wertschätzung, Anerkennung, Lob.


Bedanke ich mich für eine gute Arbeit, ein hohes Engagement oder auch nur für den Kaffee, den der Mitarbeiter/Kollege gekocht hat, zeige ich in diesem Moment

„Hey, ich habe das wahrgenommen & ich mag das!“.

& je unmittelbarer ich diese Anerkennung laut (!) zum Ausdruck bringe, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass mein Gegenüber das gleiche Verhalten zukünftig wieder zeigt. Ein Bekannter von mir sagte einmal, dass ein Chef ein Anrecht auf Feedback hat. Stimmt, hat er, doch meiner Ansicht nach hat ein Chef auch hat ein Anrecht auf Lob!


Mein Impuls für dich & mich

  • Lass dein Gegenüber wissen, wenn dir etwas gefällt, was er oder sie macht. Am besten: Sofort, in dem Moment, in dem es dir auffällt.

  • Sprich es laut aus oder schreibe eine kurze Nachricht oder like einen Post oder Beitrag.

  • Werde nicht müde & bleibe am Ball, auch wenn sich nicht sofort die Wirkung für dich sichtbar zeigt. Denn: vielleicht hat die Person, die du ab jetzt öfters lobst, diesen Artikel hier nicht gelesen & freut sich grade noch still (siehe oben; schwäbisches loben ;))


Wenn dir gefällt, was du liest, dann lass es mich wissen. Ein Anfang könnte dein Like hier unter diesem Blog-Beitrag sein. Denn auch diese Herzchen sind meine Motivation jeden Monat einen Blog für dich zu schreiben. & wenn du meinst, für jemanden in deinem Umfeld könnte dieser Artikel von Interesse sein, dann leite ihn doch einfach weiter :)


Mich würde noch interessieren, was das schönste Lob war, das du erhalten hast? Womit hat man dir einmal eine richtig große Freude bereitet?


Für heute danke ich dir, dass du meinem Blog folgst & dir die Zeit genommen hast diesen Beitrag zu lesen. Auch im Kleinen können wir für ein friedvolles & liebevolles Miteinander viel tun – auch, wenn es im Großen grad sehr unrund läuft.



Deine

Christine


vom

KOMMUNIKATIONSbuffet






bottom of page